Wettbewerb erfreut sich großer Beteiligung – „Agri-urbane Siedlungsmodelle“ feierlich prämiert
Im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojektes NACHWUCHS (Nachhaltiges Agri-Urbanes zusammenWACHSEN) wurden am 07. Dezember die prämierten Entwürfe des bundesweit ausgelobten studentischen Wettbewerbs „Agri-urbane Siedlungsmodelle für die S.U.N.-Region“ vorgestellt. Über 70 Teilnehmende verfolgten dies mit Spannung im Rahmen einer Videokonferenz. Nach einem Grußwort von Landrat Frank Rock führte Projektleiter Herr Prof. Theo Kötter von der Uni Bonn in die Thematik ein und erläuterte die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Wettbewerb.
„Über 100 Studierende haben sich mit 47 Entwürfen am Ideenwettbewerb zu innovativen, flächensparenden Siedlungsmodellen in der Wachstumsregion zwischen Rhein und Erft beteiligt, darunter waren auch viele qualitativ sehr gute Arbeiten dabei“, so die positive Bilanz von Prof. Kötter.
Im Rahmen des Wettbewerbs wurden neue Lösungen für Quartiere mit hoher Wohnqualität gesucht, die die regionale Agrar- und Naturlandschaft integrieren. Elemente der urbanen Landwirtschaft vom ökologischen Anbau bis zur regionalen Vermarktung waren ein wesentlicher Teil dieser Entwürfe. Diese wurden exemplarisch für sieben Flächen der S.U.N.-Region erarbeitet und sollen Impulse für ein Umdenken in der Siedlungsentwicklung geben.
Die 7-köpfige Jury mit Expertise aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur, Landwirtschaft und Wohnungswirtschaft wählte unter dem Vorsitz von Prof. Kötter fünf besonders innovative Entwürfe aus, welche von den Studierenden am Abend vorgestellt wurden.
Tim Schmelz, Florian Stelter und Lars Fleischer der HS Bochum überzeugten die Jury mit ihrem Entwurf „Knotenpunkt“ am Standort Bergheim – Am Waldweg. Ebenfalls erfolgreich war das Team der HS Bochum von Melina Maren Kurz, Charlotte Landen und Julian Merle mit ihrem Entwurf „Forschungsfeld Brühl“ am Standort Brühl – Dreichtenweg. „MIZ – Made in Zollstock“ heißt der Entwurf von Diana Selo, Melena Seebald und Hanno Ole Rönnfeld, der ebenso wie der im Rahmen ihrer Masterarbeit entstandene Entwurf „Marktstraße+“ von Julia Krings den urbanen Standort Köln-Zollstock bespielt (alle FH Aachen). Den Abschluss der Vorstellung bildete der prämierte Entwurf „Landschafft Leben“ am Standort Dormagen – Nördlich Cäciliengarten“ von Lisa Heinen, Yannik Klauß und Friederike Stock (TH Köln).
„Wie und in welcher Landschaft werden wir künftig wohnen?“ – diese Frage diskutierten in der abschließenden Podiumsdiskussion Prof. Ulrike Franke (TU Darmstadt), Ralf Ritter (Stadt Pulheim), Martin Richrath (Landwirt aus Erftstadt, Initiative R(h)einbauern) und Kay Noell (Leiter der Abt. Experimenteller Wohnungsbau beim MHKBG NRW) unter der Moderation von Prof. Kötter. In der Diskussion wurde erneut deutlich, dass es noch ein weiter Weg bis zur nachhaltigen, dichten, agri-urbanen Siedlungsentwicklung ist. Die Entwürfe der Studierenden zeigen sehr gute Ideen und Bilder auf, wie die funktionalen Verflechtungen und innovative Quartiers- und Wohnkonzepte zukünftig aussehen könnten. Hierfür bedarf es den Willen aller beteiligten Akteursgruppen und neue Formen der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.
Auf Grundlage der eingereichten Entwürfe erarbeitet das NACHWUCHS-Team in den kommenden Monaten unter Beteiligung der Kommunen, der Landwirtschaft, der Wohnungswirtschaft und weiteren Akteursgruppen einen Werkzeugkasten und Leitfaden, der eine Übertragbarkeit auch auf andere Wachstumsregionen mit intensiver Landwirtschaft ermöglichen soll.
Die Wettbewerbsergebnisse sowie weitere Hintergründe zum NACHWUCHS-Projekt finden Sie hier.